INFORMATION

So funktioniert’s

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Ihre Teilnahme an Ambulanzpartner

Sie können als Patient mit einer neurologischen Erkrankung Ambulanzpartner beauftragen, für Sie das Versorgungsmanagement für Heilmittel, Hilfsmittel und Medikamente zu übernehmen. Dazu unterzeichnen Sie eine Einwilligungserklärung, in der das Versorgungsmanagement durch Ambulanzpartner sowie die Digitalisierung Ihrer Versorgungsdaten auf der Internetplattform Ambulanzpartner.de autorisiert werden. Wir legen für Sie eine elektronische Versorgungsakte an und eine Versorgungskoordinatorin kontaktiert Sie.

So erfolgt die Teilnahme

Sofern ein Patient am Ambulanzpartner Netzwerk teilnehmen möchte, werden die dafür notwendigen Unterlagen von Ambulanzpartner zur Verfügung gestellt. Über www.ambulanzpartner.de/downloads/ können sich Patienten und ihre Angehörigen die notwendigen Anmeldeformulare herunterladen. Selbstverständlich ist auch eine Kontaktaufnahme über Telefon (030-8103141-0) oder Email (info@ambulanzpartner.de) möglich.

Auf Basis eines informierten Einverständnisses beauftragt der Patient Ambulanzpartner, das gesamte Versorgungsmanagement oder einzelne Dienstleistungen zu erbringen. Dazu unterzeichnet der Patient oder ein gesetzlicher Vertreter eine Einwilligungserklärung, in der das Versorgungsmanagement durch Ambulanzpartner sowie die Digitalisierung von personenbezogenen Daten auf der Internetplattform Ambulanzpartner.de autorisiert werden. Mit Vorliegen der erforderlichen Erklärungen wird eine elektronische Versorgungsakte angelegt und der Patient durch eine Versorgungskoordinatorin per Telefon kontaktiert.

Für wen ist Ambulanzpartner sinnvoll?

Von unserem Versorgungsmanagement können grundsätzlich alle Patienten mit einer neurologischen Erkrankung profitieren. Ein medizinischer Schwerpunkt ist die Unterstützung der Versorgung von Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS), Muskelerkrankungen oder Multipler Sklerose (MS), mit verschiedenen Formen der Bewegungsstörungen (z.B. Morbus Parkinson), sowie mit neurologischen Folgesyndromen nach einem Schlaganfall.

Vorteile des Ambulanzpartner Versorgungsnetzwerks

 

Unsere Motivation

Die Frage nach geeigneten Therapien und der Weg zu einer guten Versorgung mit Hilfs- und Heilmitteln gehören zu den häufigsten Anliegen von Patienten und deren Angehörigen. Jenseits der Akutversorgung im Krankenhaus oder in Rehabilitationskliniken erhalten Patienten mit schweren neurologischen Erkrankungen im ambulanten Bereich nur wenig organisatorische Unterstützung. Mit Ambulanzpartner kann sich die Situation für Betroffene erheblich vereinfachen und führt zur Entlastung aller Beteiligten: Ambulanzpartner verfügt über ein spezialisiertes Versorgungsnetzwerk. Ambulanzpartner erfasst den Versorgungsbedarf des Patienten, identifiziert passende Versorger und koordiniert die notwendigen Maßnahmen.

 

Unser Versorgungsnetzwerk

„Aus der Not heraus, frei nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“, ist die Idee einer netzwerkartigen Versorgung schwerstbetroffener neurologischer Patienten entstanden“, so Professor Dr. Thomas Meyer und Professor Dr. Christoph Münch, Gründer von Ambulanzpartner und Fachärzte für Neurologie. Zusammen starteten sie 2010 ein internet-unterstütztes Versorgungsnetzwerk für die Versorgung von Menschen mit schweren neurologischen Erkrankungen. Zwischen April 2011 und Januar 2018 erhielten über 9.400 Patienten in unserem Netzwerk eine maßgeschneiderte und abgestimmte Versorgung.

Digitales Versorgungsmanagement über Ambulanzpartner

Versorgungsnetzwerk für Patienten

Die Diagnose Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) zum Beispiel, stellt Patienten und deren Familien und Angehörige vor erhebliche Herausforderungen [Anmerkung: Bei der ALS handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, die zu Kraftminderung, Muskelschwund und Muskelsteifigkeit führt]. Von einem Moment zum anderen ändert sich das Leben schlagartig. Regelmäßige Arztbesuche und die Organisation physiotherapeutischer und logopädischer Therapien werden zum Alltag. Daneben müssen sich die Betroffenen häufig um weitere, bürokratische Angelegenheiten, wie z.B. die Beantragung einer Pflegestufe oder das Einschalten einer Ernährungsberatung, kümmern. Eine zusätzliche Belastung stellen Widerspruchsverfahren von Krankenkassen bei der Ablehnung lebensnotwendiger Hilfsmittel dar.

Versorgungsnetzwerk für Patienten

Am Beispiel der ALS wird deutlich, vor welche enormen organisatorischen Probleme Patienten und deren Angehörige gestellt werden, um eine adäquate ambulante Versorgung zu erfahren. Zu den größten Herausforderungen gehört die Suche nach dem richtigen Spezialisten, um notwendige Versorgungen anzumelden und zu veranlassen. Darüber hinaus gilt es, alle Beteiligten untereinander zu koordinieren: Ärzte, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten, Ernährungsberater, Logopäden, Apotheker. Erschwerend kommt hinzu, dass die behandelnden Ärzte häufig nicht über die zeitlichen Ressourcen und entsprechendes know how verfügen, um sich mit der komplexen Hilfsmittelversorgung schwerstbetroffener Patienten auseinanderzusetzen. Auch die Versorger im Hilfs- und Heilmittelsektor haben es schwer, sich untereinander abzustimmen. Viele Patienten können die organisatorischen Aufgaben nicht bewältigen oder verlieren dadurch Zeit und Kraft. Überforderung ist die Folge.

Durch die Ambulanzpartner Versorgungsnetzwerk wird eine gegenseitige Abstimmung der Versorgung mit Heilmitteln, Hilfsmitteln und Medikamenten unterstützt. An unserem Netzwerk nehmen teil (Stand Januar 2018): Physiotherapeuten (n=561), Ergotherapeuten (n=180), Logopäden (n=201), Hilfsmittelversorger (n=247), Apotheker (n=12), Ernährungstherapeuten (n=181), Ärzte (n=231), Pflegeeinrichtungen (n=51) und ambulante Pflegedienste (n=151). Unser Versorgungsnetzwerk entstand 2010 für Patienten mit ALS mit Schwerpunkt in Berlin und Brandenburg. Seit 2013 arbeiten wir an einem bundesweiten Angebot für Patienten mit schweren neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose, M. Parkinson oder Schlaganfall.

Das leistet Ambulanzpartner

Die Frage nach geeigneten Therapien und der Weg zu einer qualitativ hochwertigen Versorgung mit Hilfs- und Heilmitteln gehören zu den häufigsten Anliegen von Patienten und deren Angehörigen. Jenseits der Akutversorgung im Krankenhaus oder in Rehabilitationskliniken erhalten Patienten mit schweren Erkrankungen im ambulanten Bereich nur eine geringe, häufig nicht ausreichende organisatorische Unterstützung. Bei therapeutisch anspruchsvollen und komplexen Erkrankungen entsteht zudem zunehmend der Bedarf nach einer spezialisierten Pflege und Arzneimitteltherapie. Mit Ambulanzpartner kann sich die Situation für Betroffene erheblich vereinfachen und führt zur Entlastung aller Beteiligten: Ambulanzpartner verfügt über ein Netzwerk spezialisierter Partner für den Versorgungsbedarf von Patienten. Ambulanzpartner erfasst diesen, identifiziert passende Versorger und koordiniert die notwendigen Maßnahmen. Der Patient bestimmt selbst, ob Ambulanzpartner die ganze Versorgung oder nur bestimmte Teile organisiert. Eingeleitet und umgesetzt werden alle Versorgungsprozesse durch einen Koordinator, mit denen Patienten und deren Angehörige gleichzeitig einen persönlichen Ansprechpartner erhalten.

Angebote im Ambulanzpartner Netzwerk

Neben einem Netzwerk an spezialisierten Versorgern bietet Ambulanzpartner ein Internetportal (www.ambulanzpartner.de) an, das einer elektronischen Patientenakte entspricht. Nach erfolgter Anmeldung werden dort alle relevanten Versorgungsdaten erfasst. Der Patient erhält so eine Übersicht der erforderlichen, noch in Beantragung befindlichen oder bereits vorhandenen Hilfs- und Heilmittel, der Pflegeleistungen und angesetzten Medikamente. Außerdem eignet sich die Plattform für alle Beteiligten dazu, digital miteinander zu kommunizieren.

Ambulanzpartner und „Regelversorgung“

AmbulanzPartner unterstützt die sozialrechtlich definierte Regelversorgung. Die Verantwortung des behandelnden Arztes für die medizinische Notwendigkeit und die Wirtschaftlichkeit von Hilfs- und Heilmitteln sowie Arzneimitteln bleibt unberührt. Die Verantwortung für die medizinische Indikation obliegt unverändert dem Arzt. Die Prüfung der medizinischen Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit befindet sich im Verantwortungsbereich des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK).

Die Wirtschaftlichkeit der Versorgung wird durch bestehende Direktverträge oder durch die vergleichende Angebotsüberprüfung durch den Kostenträger vorgenommen. Der Arzt definiert den personenkonkreten Versorgungsbedarf. Erst nach abgeschlossener Indikationsstellung der Versorgung wird Ambulanzpartner genutzt. Dabei ist Ambulanzpartner eine Organisations- und Managementstruktur, die den ärztlich definierten Versorgungsprozess effizienter gestaltet.

 

Ablauf der Hilfsmittelversorgung mit Ambulanzpartner: Die Versorgung mit Hilfsmitteln folgt einem strukturierten Prozess, der in den folgenden Teilschritten realisiert wird.

1) der Arzt stellt Indikation für ein Hilfsmittel;
2) die Patient beauf­tragt den Koordinator zur Unterstützung bei der Hilfsmittelversorgung (Versorgungsanfrage);
3) der Koordinator erhält die Versorgungsanfrage;
4) der Patient bestätigt die Versorgungsanfrage;
5) der Koordinator identifiziert einen geeigneten Hilfsmittelversorger;
6) der Versorger erhält und bestätigt die Versorgungsanfrage;
7) der Ver­sorger besucht den Patienten und erstellt einen Versorgungsvorschlag;
8) der Patient bestätigt den Versorgungs­vorschlag;
9) der Versorger übersendet den Verordungsvorschlag;
10) der Koordinator übersendet die Verord­nungsanfrage an den Arzt;
11) der Arzt prüft Verordnungsanfrage;
12) der Arzt erstellt und versendet die Hilfs­mittelverordnung;
13) der Koordinator erhält und versendet die Verordnung an den Versorger;
14) der Versorger erhält die Verordnung;
15) Versorger beantragt die Kostenübernahme.

 

Wer ist medizinscher Partner?

Medizinische Partner im AmbulanzPartner Versorgungsnetzwerk sind Ärzte, Angehörige, Pflegende und sozialmedizinische Partner.

Wer ist Versorgungspartner?

Versorgungspartner im AmbulanzPartner Versorgungsnetzwerk sind Hersteller und Anbieter von medizinischen Dienstleistungen und Produkten einschließlich Hilfsmitteln, Heilmitteln, Medikamente und Pflegeleistungen.

So finanzieren wir uns

Das Versorgungsmanagement und das Internetportal AmbulanzPartner.de sind mit einem Erlösmodell verknüpft, das sozialmedizinische Wertschöpfung mit einer Geschäftsmodell-Innovation verbindet. Die Dienstleistungen und die Internet-Plattform werden aus Lizenzen der Versorgungspartner finanziert. Die Zahlungsbereitschaft der Versorgungspartner ergibt sich aus Effizienzvorteilen im Fallmanagement, aus einer Qualitätssteigerung, einem verbesserten Ressourcenmanagement und Schaffung von Alleinstellungsmerkmalen. Für die Patienten und Medizinischen Partner werden das Fallmanagement und das Portal kostenfrei zur Verfügung gestellt („Shared-Value-Modell“).

Kernelement des Prinzips ist die Finanzierung, unabhängig von den gegenwärtigen Kostenträgern der Kranken- und Pflegekassen. Die Finanzierung von Dienstleistungs-, Behandlungs- und Produktinnovationen in der Regelversorgung erfordert üblicherweise sozial- rechtliche und vergütungssystematische Anpassungen, die einen hohen zeitlichen Vorlauf haben. Im Finanzierungsmodell durch Dritte wird eine „Überbrückung“ bis zur Finanzierung aus der Regelversorgung erreicht, in dem wettbewerbliche Elemente der Erlösgenerierung genutzt werden. Die Geschäftsmodell-Innovation ist als „Social Entrepreneurship“ einzuordnen. Darunter ist die Schaffung sozialer Werte zu verstehen, deren Finanzierung über eine wettwerbliche Unternehmensstruktur erreicht wird.

 

Das Internetportal

Neben unserem Netzwerk bieten wir ein Internetportal (www.ambulanzpartner.de) an, das einer elektronischen Patientenakte entspricht. Dort werden alle relevanten Versorgungsdaten erfasst. Der Patient erhält so eine Übersicht der erforderlichen, noch in Beantragung befindlichen oder bereits vorhandenen Hilfs- und Heilmittel, der Ernährungshilfen und aktuellen Medikamente. Außerdem eignet sich die Plattform dazu, digital miteinander zu kommunizieren.

Die elektronische Versorgungsakte eines Patienten

Datenschutz und Datensicherheit

Die Ambulanzpartner Soziotechnologie GmbH ist für den Datenschutz und die Datensicherheit bei der Nutzung der Internetplattform Ambulanzpartner.de verantwortlich. Für den Betrieb von Ambulanzpartner.de arbeitet Ambulanzpartner mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin zusammen. Im Auftrag von Ambulanzpartner werden die personenbezogenen Daten auf Servern der Charité gespeichert, der die besonderen Anforderungen an die Datensicherheit und den Datenschutz von Gesundheitsdaten erfüllen.

Über eine Webapplikation werden patientenbezogene Daten für die einzelnen Rollen (Patient, Angehöriger, Koordinator, Medizinische Partner, Versorgungspartner) auf den Seiten von Ambulanzpartner.de zur Verfügung gestellt. Dabei werden spezifische Zugriffsberechtigungen für die einzelnen Datensätze definiert. Die Akteure (Arzt, Patient, Therapeut, Apotheker, Versorger) können abhängig von ihrer Rolle in der Patientenakte personen- und versorgungsbezogene Daten sowie Selbstbewertungsdaten rollenspezifisch ansehen, eingeben und administrieren.

Die Zugriffsrechte auf die erhobenen versorgungs- und personenbezogenen Daten sind exakt definiert und limitiert. Hervorzuheben ist, dass die Versorgungspartner ausschließlich Zugriffsrechte für diejenigen Patienten haben, bei denen eine Versorgung erfolgt oder vorgesehen ist. Analoge Begrenzungen bestehen für die medizinischen Partner: Ärzte, Pflegende, Ernährungstherapeuten und sonstige medizinische Akteure haben Lese- und eingeschränkte Änderungsrechte für diejenigen Patienten, an deren Versorgung sie beteiligt sind.

Patienten haben keine Nutzungs- oder Leserechte für Daten anderer Patienten, die über AmbulanzPartner.de administriert werden. Damit unterscheidet sich Ambulanzpartner.de von offenen Formen sozialer Netzwerke. Die Lese-, Änderungs- und Löschrechte von Daten sind nutzergruppenspezifisch definiert. Die Zugriffsrechte können seitens des Patienten jeder Zeit widerrufen werden.

Für Fragen, Anregungen und Auskünfte zum Datenschutz steht Ihnen darüber hinaus der Datenschutzbeauftragte von Ambulanzpartner unter datenschutz@ambulanzpartner.de zur Verfügung.

Patientenselbstbewertungen

Patienten (oder von ihnen autorisierte Angehörige) haben die Möglichkeit, die bestehenden Hilfsmittel, Heilmittel, Medikationen sowie die Versorger, Therapeuten und Ärzte zu bewerten. Das AmbulanzPartner Internetportal erlaubt strukturierte online Befragungen zur Bewertung und Zufriedenheit der Therapie, des Hilfsmittels oder der Pflegeleistung durch den Betroffenen.

Über die Bewertungsfunktion entstehen Daten über die individuellen Bedürfnisse des Patienten während der medizinischen Versorgung. Die Bewertungen werden den unterschiedlichen Akteuren anonymisiert bereitgestellt. Diese Information ist für verschiedene Nutzergruppen von unterschiedlichem Interesse: der Arzt erreicht durch die Patientenselbstbewertung eine bessere Behandlung, während Therapeuten und Sanitätshäuser das Feedback für eine Optimierung eigener Dienstleistungen und Produkte verwenden.

Beispiel einer Patientenbewertung: Weiterempfehlung des Ambulanzpartner Versorgungsnetzwerks anhand des Net Promoter Scores („Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie das Ambulanzpartner Versorgungsnetzwerk einem Freund oder Kollegen weiterempfehlen würden?“)

 

Der Ausblick

Unser bisheriger Tätigkeitsschwerpunkt im Ambulanzpartner Versorgungsnetzwerk ist die Versorgung von Menschen mit komplexen neurologischen Erkrankungen. Ausgehend von diesen Erfahrungen ist die Übertragung des Ambulanzpartner-Konzeptes auf andere Erkrankungen in Zukunft möglich und sinnvoll.